Religion treibt zur Willen-und Anspornlosigkeit;für die Missstände des Diesseits unempfindlich machend,impliziert sie ein vermeintlich besseres Jenseits.Wiederum kann Religion ,im Dienste der Obrigkeit stehend,zu einer Dezimierung der Kritikfähigkeit führen. Religion,eine für Missverständnisse und – Interpretationen besonders anfällige Instanz,vermag nicht die Welt zu bessern;missbraucht artet sie in einer soziologisch – ideologischen Katastrophe aus,deren Folgen irreversibel historisch – psychologischer Natur sind. Der Despotismus bedient sich also in vielerlei Hinsicht einer dekadenten Religionsauffassung – Religions – Differenzen avancieren zum Vorwand für Kriege,andererseits, Gleichgültigkeit hervorrufend,fungiert sie paralysierend. Moral muss nicht auf der Existenz eines omnipotenten Wesens beruhen – Tugenden sind um ihrer selbst willen anstrebenswert. Wer seine moralisch korrekte Attitüde auf Pietät zurückführt,könnte als potentielle Gefahr für die Gesellschaft erachtet werden – Moralvorstellungen, deren Dringlichkeit für eine friedliche Coexistenz indisputabel sind,seint besagte Person nicht internalisiert zu haben. Nun heißt es aber, Religion vermöge den Gedanken eines limitierten irdischen Daseins erträglich erscheinen zu lassen – züchtet nicht gerade selbiges Faktum Oportunisten der heuchlerischsten Art? Wer zu Jugendzeiten hemmungslos dem Hedonismus verfallen war,durchlebt kurioserweise im Alter einen eklatanten Sinneswandel – Angst,Ungewissheit und begrenztes irdisches Dasein – diese Fakten liegen einer plötzlichen „Alters – Religiösität“ unumstritten zugrunde. Religion ist jedoch nicht nur „Verbrecher“,nein,sie ist gleichsam Opfer – Gott übernimmt oftmals die Rolle des Verantwortlichen , wo menschliches Scheitern einer Überspielung bzw. Maskierung bedarf. In zahlreichen Regionen der Welt wäre die Aufforderung „habe Mut,dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ keineswegs obsolet – besagter Aufforderung liegt noch immer Adäquanz zugrunde;Adäquanz im globalen Sinne. Eine Fanatisierung erfolgt besonders rasant,wenn sie in einem Terrain stattfindet ,auf dem eine Missinterpretation internalisiert wurde. Diese Menschen ,manipuliert und somit unfähig zu selbstständigem Denken,vermögen selbstredend nicht Kants Aufforderung Folge zu leisten. „Religion“ kann Grundlage einer harmonischeren Weltanschauung darstellen – Naturreligionen sind diesbezüglich zwar ein gutes Beispiel ,jedoch kann solch eine harmonische Coexistenz mit der Natur auch durch einen „simplen“ Bewusstseinswandel,der sich nicht Religion nennt,realisiert werden. Allein der Begrifflichkeit „Religion“ liegen unzählige negative Konnotationen zugrunde – die Frage nach dem „Wie“ sollte nicht die gewohnte Priorität haben; ein entsprechender Bewusstseinswandel kann Resultat anderer Sozialisationsinstanzen sein. Zehra |